Schweinebestände brechen weg
Die Halter von Schweinen und Rindern in Deutschland haben ihre Bestände in diesem Jahr teilweise massiv abgebaut und der Strukturwandel mit immer weniger viehhaltenden Betrieben setzte sich fort. Eine Ausnahme war nur die Schafhaltung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, wurden zum Stichtag 3. November hierzulande noch 23,62 Millionen Schweine gehalten, das waren 1,08 Millionen Stück oder 4,4 % weniger als bei der Viehzählung im Mai und sogar 2,45 Millionen Tiere beziehungsweise 9,4 % weniger als vor genau einem Jahr. Damit ist der Schweinebestand auf das tiefste Niveau seit 1996 gefallen. Den Statistikern zufolge haben binnen Jahresfrist 1 600 Schweinehalter oder fast 8 % ihre Produktion eingestellt; zuletzt gab es im Bundesgebiet noch 18 800 Betriebe mit Schweinen auf dem Hof.
Bei Schweinen sind beim Vergleich der aktuellen Tierbestanderhebung mit dem Ergebnis vom Mai saisonale Schwankungen nicht berücksichtigt. Der eigentlich geeignetere Vorjahresvergleich wird dieses Jahr aber verzerrt, da im November 2020 ungewöhnlich viele Schweine in den Ställen standen. Damals waren die Schlacht- und Zerlegekapazitäten coronabedingt stark eingeschränkt, weshalb es zu einem Schweinestau kam, bei dem hunderttausende Tiere erst verzögert geschlachtet werden konnten. Aber auch ein Vergleich mit November 2019 zeigt einen deutlichen Rückgang der Schweinebestände, und zwar von 2,43 Millionen Tieren oder 9,3 %.